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Lebowski: Cinematic (Review)
Artist: | Lebowski |
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Album: | Cinematic |
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Medium: | CD | |
Stil: | Imaginärer Soundtrack/Kontemplativer New Artrock |
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Label: | Eigenproduktion/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 66:51 | |
Erschienen: | 06.12.2010 | |
Website: | [Link] |
Was hat die polnische Band LEBOWSKI mit dem Dude zu tun, dem einzig wahren, dem BIG LEBOWSKI? Nun, zumindest, dass sie höchst lässig im Hier und Jetzt verweilen, dass sie eine enge Affinität zum Kino haben und ihnen Hektik und Hauruck-Action fremd sind. „Cinematic“ ist ein sphärischer Soundtrack zu einem nie gedrehten Film. Verstärkt wird dieser Eindruck durch eingestreute Sprachschnipsel, die wie herausgelöste Mono- und Dialogpassagen wirken und eingesetzt werden. Auf Polnisch, Französisch und Englisch, immer schön passend zur Musik. Wenn im Hintergrund ein (unechtes?) Akkordeon spielt, wird der Ton a la francaise. Montmartre in der Dämmerung.
Jene leicht sentimentale, verträumte Stimmung zwischen Tag und Nacht aufzubauen und einzufangen gelingt LEBOWSKI außergewöhnlich gut. Das Tempo ist meist getragen, nur sehr selten wird ganz vorsichtig beschleunigt. Doch auf der gesamten Albumlänge wird es kein Knöllchen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung geben.
Thematisch entfernt sich die Musik bereits von Beginn an vom großen Verwandten und den Coen-Brüdern. Näher noch liegt der „Gladiator“-Soundtrack LISA GERRARDs. Kennzeichnend schon hier: egal welcher Stilrichtung sich LEBOWSKI öffnen; ob Weltmusik, Jazz, Art Rock, Ambient oder Easy Listening; die Gitarre swingt seelenvoll und die Keyboards (von breiten Synthesizerflächen bis zum sanft angeschlagenen E-Piano) begleiten wohlproportioniert und pointiert.
Ein wenig erinnert die meditative Zelebrierung ausgesprochenen Wohlklangs an die letzten Arbeiten DAVID GILMOURs, insbesondere natürlich an „On An Island“. Wobei sich Marcin Grzegorcyks Gitarrespiel kaum an GILMOUR anlehnt. Da sind MIKE OLDFIELD, SANTANA und AL DI MEOLA in ihren entspanntesten Momenten schon näher.
Obwohl die großen Höhepunkte fehlen, schafft es „Cinematic“ sich mit jedem Hördurchgang mehr und mehr zu entfalten. Was am Anfang unscheinbar klang, setzt sich peu a peu fest oder wird neu entdeckt. Sehr respektabel bei solch unaufgeregter Musik!
FAZIT: Mag man den Mangel an Haken und Ösen und druckvollen Geschwindigkeitsvariationen auch bemerken: die Musik auf „Cinematic“ ist eine einzige innige Ode an die Harmonie. Ohne durch Einfalt zu nerven oder durch überladenes Pathos eine womöglich vorhandene Leere übertünchen zu wollen.
Höchst atmosphärisch lädt das größtenteils instrumentale Werk tatsächlich zum Wandeln durch eine selbstinszenierte Filmphantasie ein. Mit Rock hat das wenig zu tun, aber wer sich gelegentlich ANDREAS VOLLENWEIDER, BO HANSSON, grazile, elektrifizierte Ambient Music mit leichter Neigung zu Jazz sowie die Soundtrackarbeiten MAURICE JARREs und LISA GERRARDs gönnt, der darf sich bei LEBOWSKI wie auf dem geliebten Teppich herumflezen. Gerne und oft.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Trip To Doha
- 137 Sec.
- Cinematic
- Old British Spy Movie
- Iceland
- Encore
- Aperitif For Breakfast (O.M.R.J)
- Spiritual Machine
- The Storyteller (Svensson)
- Human Error
- Bass - Marek Zak
- Gesang - Katarzyna Dziubak
- Gitarre - Marcin Grzegorczyk
- Keys - Marcin Luczaj
- Schlagzeug - Krzysztof Pakula
- Sonstige - Katarzyna Dziubak (violin)
Interviews:
-
keine Interviews